Fotoausstellung „Zeche Nachtigall“ im Museum Industriekultur eröffnet

Im Haseschachtgebäude des Museums Industriekultur am Piesberg ist am Samstag die Fotoausstellung „LWL-Museum Zeche Nachtigall in Witten“ eröffnet worden. Die Bilder stammen von drei Mitgliedern der Fotografischen Gesellschaft Osnabrück: Heinrich und Marc Vennemann sowie Klaus-Dieter Bergmann.

Es handelt sich bereits um die sechste Ausstellung in der Reihe „Industriekultur andernorts“, wie Museumsleiterin Vera Hierholzer in der Begrüßung betonte. „Ich freue mich sehr, dass Sie das Schwestermuseum erkundet haben“, sagte sie den Fotografen. Hierholzer wies auf Parallelen zwischen dem LWL-Museum Zeche Nachtigall und dem Osnabrücker Museum Industriekultur hin, die beide ihre Wurzeln im Bergbau haben: „Beide Zechen überdauerten das 19. Jahrhundert nicht.“ 

Nikolai Ingenerf, stellvertretender Leiter des Museums Zeche Nachtigall und wissenschaftlicher Referent, gab anschließend einen anschaulichen Überblick über die Geschichte des Museums und der Zeche Nachtigall und stellte den Vortrag unter die Frage „Zeche oder Ziegelei“.

1714 stellten demnach zwei Bauern den ersten Antrag auf Kohleabbau. 1743 kaufte Freiherr von Elverfeldt alle Anteile des „Steinkohlen Bergwerckes die Nachtigall am Hettberge“. Bis 1820 lief der Kohleabbau im Saisonbetrieb mit maximal zehn Männern, und viele Regelungen bestimmte der Staat.

1851 kaufte eine Gruppe niederländischer Kolonialbeamter die Zeche Nachtigall und das Schloss Steinhausen von Ludwig von Elverfeldt. In den 1860er Jahren wurde die Zeche ausgebaut – und die heutigen Gebäude entstanden. 1878 war die höchste Jahresförderung mit 107.618 Tonnen.

1892 wurde der Betrieb auf der Zeche Nachtigall endgültig eingestellt. Die Gründe: Die sogenannte Esskohle als Kohlensorte wurde nicht mehr nachgefragt, die Zeche kämpfte mit Wasserzuflüssen und die Fördermenge war gering. Proteste regten sich wegen der Einstellung nicht.

1892 kaufte der Unternehmer Wilhelm Dünkelberg (1854-1933) das Gelände, riss das Zechengebäude bis auf das Maschinenhaus, das Werkstattgebäude und den Schornstein ab – und ab 1897 nahm eine Ziegelei die Produktion auf. AusSchieferton ließ Dünkelberg Ziegel brennen. 1963 stellte der letzte Pächter der Ziegelei den Betrieb ein.

In den 1970er Jahren verfiel die Anlage, das Gelände war ein Schrottplatz. 1983 wurde es unter Denkmalschutz gestellt und 2003 wurde das Museum eröffnet. Die Frage „Zeche oder Ziegelei?“ beantwortete der Referent damit, dass beides zutreffe.

Die Fotoausstellung ist bis zum 25. Januar 2026 im Haseschachtgebäude des Museums Industriekultur zu sehen.

Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.
Nach oben scrollen